Die Un-möglichkeit, den Menschen zu definieren, führt konsequent in das Verfahren negativer Bestimmung, das schon aus der Religionswissenschaft bekannt ist: Von Gott sinnvoll zu reden bedeutete mangels klarer Einsichten der negativen Theologie, die seit Platon die Un-aussprechlichkeit des Höchsten postulierte, all jene Eigenschaften zu benennen, die ihm nicht zugeschrieben werden können. Ähnlich könnte man in der Anthropologie vorgehen. Und muss feststellen, dass es kaum etwas gibt, was sich nicht aussagen lässt über ein Wesen, dessen zentrales Merkmal wohl seine Widersprüchlichkeit ist. Der Mensch ist das Tier, das mit sich selbst un-eins ist.