Politische Metaphern

Spätestens an der falschen Bildsprache, die zu unfreiwillig komischen Vorstellungen verleitet, wird deutlich, dass eine Politik den notwendigen Realitätsbezug verloren hat. Wer noch von den „politischen Rändern“ redet aus dem hohlen Selbstbewusstsein heraus, sich zur „Mitte“ zu zählen, verkennt, dass das, was sich für die Repräsentation des bürgerlichen Spektrums hält, um in der Metaphorik zu bleiben, kaum größer ist als ein kräftiger Punkt. Wohingegen der Rand sich längst ausgewachsen hat zum auffälligen Wulst. An den Rand drängen, meint: zur Bedeutungslosigkeit degradieren. Rand sein hingegen, um die Anschauung genau zu nehmen, kann auch einhergehen mit der Aufgabe, den Rahmen zu bilden. Das Bild ist schief.