So unbekannt der Autor des allbekannten Satzes ist, Politik sei die Kunst des Möglichen, so irreführend ist diese Bestimmung. Nichts ist schwieriger in der Politik, als ein Wahlvolk mit den Grenzen des Wirklichen vertraut zu machen, weil andernfalls künftig nichts mehr möglich sein wird. Wer über die eigenen Verhältnisse dauerhaft gelebt hat, spürt das Realitätsprinzip umso schmerzhafter. Das wäre große politische Kunst, ohne Furcht eine Gesellschaft über sich selbst zu desillusionieren, die darauf dankbar mit der Stimmabgabe reagiert.