Abstand halten

Unter den modernen Monaden, Menschen, die nur sich und das Ihre sehen, gerät eine Begegnung mit anderen ungewollt leicht zum Auffahrunfall. Ohne Gespür für den Abstand, den diese Anderen als Eigenraum in Anspruch nehmen, überschreiten sie mit gutgemeinten Vorschlägen, sich selbst zur Geltung zu bringen, unversehens die Diskretionsgrenze und prallen auf die Lebenswelt ihres Gegenübers. Der Moment kurzer Irritation hält für solche unbekümmerten Ichsager allerdings auch die heilende Erklärung gleich bereit: „Anders“, so lernen sie aus der schmerzhaften Kollision, ist der Name für alles, was sie schuldhaft aufhält.