Es ist nur zwangsläufig, dass ein Gelehrter wie Hegel, der das Denken als einen notwendigen Prozess begreift, der sich aus sich und in sich selbst entwickelt, dem Einfall, der unabgeleiteten, plötzlichen, überraschenden Idee keine prominente Rolle einräumt, ja ihn abschätzig einer willkürlichen Subjektivität zuordnet, die sich an ihren Meinungen ergötzt. Eine solche Vorstellung vom Denken, die auf ein immer höheres Niveau sich vorarbeitet, ohne eines denkenden Subjekts zu bedürfen, ist zum Vorbild geworden für künstliche Intelligenz. Es wäre durchaus lohnend, den Unterschied zwischen menschlicher und artifizieller Intelligenz an dieser Stelle zu markieren: So lang es ein Geheimnis bleibt, wie Neues in die Welt kommt, muss man sich kaum Sorgen machen um die Überlegenheit des produktiven Geistes jenseits von dessen Routinetätigkeiten. Der Mensch ist das Tier, das Einfälle hat.