Baden

Weder Lassen noch Tun, sondern jene Mischform, die dem Geschehenlassen als der einzigen Weise, Zugang zu finden zur Sache, sich übergibt, zeichnet das Baden aus. Ob Waldbaden, das Bad in der Menge, das Baden im Meer, sie alle sind eigentlich nicht aktiv (oder reflexiv), obwohl es heißt: Ich bade (mich). Und schon gar nicht passiv, denn die Widerfahrnis einer sich brechenden Welle ist ja genau das, was einer gesucht hat. Baden bedeutet, sich von den Grundelementen Wasser, Luft, Erde so erfassen zu lassen, dass man sich nicht gegen sie zu stellen versucht, sondern mit ihnen den Rhythmus der Welt zu spüren verlangt. Sein Vergnügen besteht darin, sich einem größeren Ganzen auszusetzen, ohne fürchten zu müssen, aus dieser Begegnung nicht heil herauszukommen.