Bitte lächeln

Vielfach bewirkt das „nach-“ als Vorsilbe, dass ein Tun – zwar nicht aus seinem ureigenen Zusammenhang gerissen wird, aber – leicht deplatziert erscheint. Es ist verrückt wie ein kleines Möbel, das versehentlich einen Stoß bekommen hat und nun irritierend nicht mehr genau an Ort und Stelle steht. Post, die nachgesendet wird, erreicht den Empfänger, allerdings nicht zu Hause. Äußerungen, die einen Nachgeschmack haben, besaßen vielleicht schon während der Rede einen Beigeschmack. Das Problem ist: Man wird ihn nicht los. Nacherzählt sind Geschichten längst nicht mehr so interessant; nachgehakt Fragen immer noch nicht befriedigend beantwortet. Die Sache geht in die Verlängerung. Eine Dimension eigenen Rechts indes stellt das Nachlächeln dar. In ihm kommt allererst die ganze Anmut eines Gesichts zum Vorschein, das gerade aus einer Verabschiedung im Nachbarzimmer herausgetreten ist und den freundlichen Zug für einen langen Moment mitgenommen hat, ohne dass der Beobachter sehen kann, wem er gegolten hat. Dieses Lächeln ist ganz bei sich, gerade weil es so verloren erscheint, und verrät kurz vor seinem Verschwinden alles über die Echtheit seiner Motive.