Zur Rehabilitation des „Es“, das in Freuds Strukturmodell noch die Repräsentanz der niederen Beweggründe darstellt, die unmittelbar auf Befriedigung aus sind, könnte beitragen, neu zu bewerten, was der Lauf der Dinge heißt. Dass ohne eigenes Zutun Entscheidendes nicht nur geschieht, sondern wesentlicher Bestandteil wird selbst verantworteter und selbst initiierter Ereignisse, gehört zu den Bescheidenheitsbekundungen des Ich. „Es“ gelingt halt etwas, „es“ widersetzt sich: solche Einsicht muss nicht gleich bedeuten, dass man die Herrschaft über das Wollen verloren hat, dass sich Entschiedenheit und Bestimmtheit nicht hat durchsetzen können. Sondern dass ein Ich klug genug ist zu wissen, dass es mit den persönlichen Allmachtsphantasien nicht weit kommen würde. Wo Es ist, muss Ich werden: Diese psychoanalytische Grundregel verlangt nach einem Korrektiv. Es gilt auch: Wo „es“ geschieht, kann „ich“ lassen.