Lastenausgleich

In jedem Eingeständnis, das Fehler bekennt, Schuld gesteht, Versäumnisse zugibt, versteckt sich die unausgesprochene Bitte, andere mögen jene Lasten, und seien es die der Scham, mittragen. Nicht die ins Wort gesetzte Offenbarung des Heimlichen und Peinlichen befreit (das denkt nur die Psychologie), sondern die Zusicherung einer Gemeinschaft, die selbsteinsichtig genug ist zu wissen, dass sie zum selben Versagen fähig ist, den Gescheiterten nicht auszustoßen. Eine Gesellschaft funktioniert in dem Maße, wie es ihr gelingt, mit dem Fremden und Befremdlichen umzugehen.