Moin

Über die Herkunft der friesischen Grußformel „Moin“, die zu jeder Tages- und Nachtzeit brauchbar ist, gibt es verschiedene Auskünfte. Vor allem zwei wetteifern um die größere Plausibilität: die Verkürzung des „Guten Morgen“ zu einem maulfaulen Doppellaut, was allerdings nicht die Gängigkeit zu später Stunde erklärt, und die Ableitung aus dem plattdeutschen moi, das so viel bedeutet wie angenehm, gut und schön. Vielleicht könnte eine dritte kleine Etymogelei den Streit über die Wortherkunft befrieden. „Moin“ meint: heute nicht. Das käme der norddeutschen Unlust zum gepflegten Gespräch entgegen, reflektierte die ohnehin oft erlebte Vergeblichkeit, gegen den kräftigen Wind irgendetwas Verständliches zu äußern, und heißt einfach, dass man besser alles, was es zu sagen gäbe, auf einen anderen Tag schiebt.