Politische Ohnmacht

Der Staatssekretär klagt über die schnell wachsende Segmentierung der Politik. Immer mehr Interessengruppen setzten sich durch mit neuen ungezählten Gesetzen. Hier der Umweltschutz, dort das Baurecht, andernorts Verkehrsregeln, Mietpreisbremsen, Sondersteuern. Und keiner frage danach, ob alles noch zusammenpasst. Da erzählt sein Parteigenosse, dass man in einem Berliner Forst den tonnenschweren Kopf des alten Lenin-Denkmals wiedergefunden habe, der vor Jahren im märkischen Sand illegal verbuddelt worden war. Und dass nun vorgeschlagen worden sei, die Büste zu heben, um sie auszustellen in einem Skulpturenpark. Das Problem sei, dass ausgerechnet dort eine Zauneidechse haust, die unter der besonderen Obhut der Naturfreunde steht. Ein Bagger dürfe also nicht vorfahren. Er könnte das seltene Tier ja versehentlich töten. Die Bergung werde also sündhaft teuer; es gehe nur mit dem Helikopter. Zum Glück sprudelten  die Steuerquellen derzeit wie nach der Schneeschmelze, so dass der Sache nichts im Wege steht. Da platzt dem bisher staunenden Zuhörer politischer Funktionärslogik der bürgerliche Kragen, und er zitiert laut, was Lenin vor mehr als hundert Jahren in einem Thesenpapier verbreitet hat: „Der Anarchismus ist ein Produkt der Verzweiflung.“