War einst die Stimmigkeit einer Erzählung stets ein akzeptierter Ersatz für den fehlenden Beweis, so sind Geschichten heute in ihrer Aufgabe herabgestuft: Sie dienen weniger der Glaubwürdigkeit einer Sache als dem Zweck, ihr, die sonst trocken und grau anmutete, einen schönen, auffälligen Schein zu vermitteln. Da kommt es auf Wahrheit kaum an, aber alles hängt an wirkungsvoll gesetzten Worten. In Biographien interessieren die Standards und normierten Ergebnisse, nicht aber Erlebtes oder Erfahrung. Story telling gehört inzwischen ins Marketingfach.