Warum sachlich, wenn’s auch persönlich geht

Eine der wichtigsten Alltagsstrategien ist die Unterscheidung zwischen Person und Sache. Sachen sachlich zu nehmen, schützt davor, von ihnen seelisch allzu belästigt zu werden. Personen sachlich anzusehen, ist die Voraussetzung, sie einigermaßen gerecht zu behandeln. Sachen persönlich aufzufassen, ist oft der Anfangspunkt von Engagement. Und mit Personen eine persönliche Beziehung aufzubauen, setzt diese Grunddifferenz ins Elitäre: Man sucht sich  besondere Menschen, mit denen man mehr teilen will als die Sache. Schwierig wird die ungeplante und ungewollte Vermengung der Sphären. Gerade in der Erfahrung, dass so manche Sache einen sehr persönlich trifft und dass es Kraft kostet, sich davon zu befreien, wiederholen wir das, was in frühen, auch biographisch jungen Phasen als magisches Denken bekannt ist: zu glauben, dass von den Gegenständen (auch Gesprächsgegenständen) ein, gelegentlich unguter Zauber ausginge.