Aufräumen

Der Zweck der Ordnung: befreien. Wovon? Von der Herrschaft der Dinge. Sie sind unkontrolliert präsent, wenn sie nicht aufgeräumt sind – Gegenstände störender, Gedanken quälender, Gefühle bedrängender. Je klarer die Struktur, desto fügsamer das, was in sie hineinpasst. Zu ordnen bedeutet stets, dem Widerwillen Ausdruck zu geben, sich von anderem dominieren zu lassen. Übersicht ist eine Form der Macht. Im Idealfall schafft die Ordnung jene Entlastung, die nötig ist, sich auf Neues einzulassen. Um ein berühmtes Wort von Nietzsche zu wenden: Man muss noch Ordnung in sich haben, um mit den Sternen zu tanzen.