Lauter Wörter

Wer schreibt, wünscht gelesen zu werden. Und zugleich ist dies seine Furcht: gelesen zu werden. Hier sucht er die Anerkennung, dort verzagt er vor dem Urteil. Hinter beidem steckt die heimliche Sehnsucht, Achtung zu erlangen, ohne sich der Begutachtung aussetzen zu müssen. Wie man so ein Ansehen nennt, das auf Einschätzung und Abschätzung verzichtet? Es ist wohl die reinste Form der Liebe. Wer schreibt, hofft geliebt zu werden, als Erwiderung auf nichts als lauter Wörter.