Leere Worte

Eine Sprache ist nicht dann tot, wenn sie nicht mehr gesprochen wird. Oft sterben Wörter oder Redewendungen gerade, wenn sie dauernd benutzt werden, allerdings ihrer Bedeutung beraubt. Dann können sie ihre ureigene Aufgabe nicht mehr wahrnehmen: den Sinn zu bewachen. Im Jahr 1938 schrieb der französische Schriftsteller Arthur Adamov in sein Notizbuch: „Wörter, diese Wächter des Sinns, sind nicht unsterblich, nicht unverwundbar.“