Saatgut

Man kann Hass sähen, und weiß dennoch nicht, was man ernten wird. So wie die Liebe, die weniger gesät als geschenkt wird, nicht mit ihrer Erwiderung unbedingt kalkuliert. Als ungefragte Offerte darf sie keine Erwartungen knüpfen an ihr Gegenüber. Diese Unberechenbarkeit, die Freiheit zu nennen wohl übertrieben und die Zufall zu heißen gewiss unterbestimmt wäre, ist der geheimnisvolle Ort letzter Hoffnungen in Konflikten, die zu lösen schier aussichtslos erscheint.