Besser nicht

Das deutsche Vergleichs- und Kunstwort „Besserverdiener“, das fast exklusiv für die Bezeichnung einer Quelle zur Auffrischung des leergeschöpften Staatshaushalts herhalten muss, ist zutiefst falsch. Es operiert mit einer Qualitätsangabe, um ein quantitatives Surplus zu benennen. Gemeint ist, dass einer mehr verdient als viele andere. Ob er auch besser verdient? Das bedeutete doch, dass er sich geschickter, schlauer anstellt; und sei es, dass er bei gleichem Lohn seine Arbeit schlanker verrichtet. Nicht wenige der „Besserverdiener“ erwirtschaften aber ihren Überertrag unter harten, zehrenden, nicht wirklich stressfreien Bedingungen. Der Rest ist kaum zweckfreie Schönfärberei. Und die ungezählten echten „Besserverdiener“ geraten erst gar nicht in den Blick.