Tag: 5. November 2021

Ohne Ansehen der Person

Das Ideal des Rechts ist die Verobjektivierung des Urteils. Ohne Ansehen der Person, heißt es, solle eine Tat qualifiziert werden. Was aber gerade nicht meint, den anderen, der auf den Richtspruch wartet, auszuklammern. Im Gegenteil, es wird viel gesprochen, erörtert, eingeschätzt, nach Perspektiven gefragt. Aber eine Person soll dabei eine so geringe Rolle spielen wie möglich: die des Richters, der von seinen subjektiven Gefühlen, der Sympathie oder der Ablehnung, abzusehen hat. Stillschweigend wird angenommen, dass nur der ohne Ansehen der Person Recht zu sprechen vermag, der die Person angesehen hat, um die es geht.