„Es gibt einen langen und seltsamen Kampf, wenn die Gewalt die Wahrheit zu unterdrücken sucht.“ So weit die Beschreibung, mit der einer der schärfsten Denker des siebzehnten Jahrhunderts, Blaise Pascal, die Logik der Auseinandersetzung zu fassen versucht. Der Rest ist durchsetzt von apokalyptischer Hoffnung und eschatologischem Glauben: „Doch alle Anstrengungen der Gewalt können die Wahrheit nicht schwächen und dienen nur dazu, ihren Glanz zu erhöhen. Alles Licht der Wahrheit vermag der Gewalt keinen Einhalt zu tun; es reizt nur noch mehr ihren Zorn. Wenn Macht gegen Macht kämpft, dann vernichtet die stärkere die schwächere; wenn Rede gegen Rede steht, dann wird die wahrheitsgetreue und überzeugende die zuschanden machen, die nur Eitelkeit und Lüge ist. Jedoch ist daraus nicht zu folgern, sie seien einander ebenbürtig. Es besteht zwischen ihnen vielmehr die große Verschiedenheit, dass die Gewalt nur begrenzte Dauer hat, da Gottes Ordnung ihre Wirkungen zum Ruhme der angegriffenen Wahrheit lenkt, während die Wahrheit ewig währt und schließlich den Sieg über ihre Feinde davonträgt, weil sie wie Gott selber ewig und allmächtig ist.“*
* Briefe in die Provinz. 12. Brief, Werke 3, 249