Wer glaubt, absolut im Recht zu sein, meint zugleich, sich jedes Unrecht erlauben zu können. Die letzte Chance, der letzte Platz, das letzte Mal – solche Vorstellungen vom Ultimativen hebeln das Grundgesetz der Hemmung aus: dass mit dem Handeln die Frage aufkommt, was man danach tut. Was schon im Namen „Letzte Generation“ widersprüchlich dramatisiert, wogegen die Gruppe kämpft: dass nach ihr die Sintflut komme (sie will ja gerade vermeiden, letzte Generation zu sein), spiegelt sich wieder im stillschweigenden Zynismus ihres Aktivismus. So nimmt sie für sich jene Haltung in Anspruch, die sie bei ihren Gegnern anprangert: dass sie sich nicht um die Folgen und Nebenfolgen ihrer Aktionen schert.