In ihrer Angst vor gesellschaftlicher Bedeutungslosigkeit greift die Kirche zu Maßnahmen, die sie theologisch irrelevant werden lässt. Mehr als dass die Welt sie nicht mehr braucht, sollte sie allerdings fürchten, dass sie für jene nicht mehr von Belang ist, die noch glauben. Am Ende entscheidet sich immer, ob einer allenthalben gehört wird, an der Frage, ob er etwas zu sagen hat. Unter den vielen bildreichen Szenen der Weihnachtsgeschichte geht oft unter jener eine stille Augenblick, in dem nur angedeutet wird, dass die, durch die das Wort Fleisch geworden ist, zugleich auch die sei, die alle Worte in ihrem Herzen bewahrt hat. Gewiss waren das weder Sätze betulicher Ermahnung noch Moralgebote, keine linkischen Anbiederungen ans Tagesaktuelle oder wirkungslose Friedensappelle, auch nicht peinliche Rechtfertigungen und befremdlicher Trotz. Sondern: Gesten des Trosts, der Befreiung und des Muts, der Barmherzigkeit, der Versöhnung und der Zuversicht.