Aus einer Samstagslektüre:
„Wir wehren uns, wenn es um Sonderinteressen geht, um Zuschüsse, Steuervorteile, soziale Besitzstände, aber die Freiheiten, an denen alle teilhaben, finden keinen gesellschaftlichen Anwalt. Parteien und Verbände, Kirchen und Gewerkschaften sind Advokaten der allgemeinen Freiheit nur gelegentlich und zufällig, immer dann nämlich, wenn eine Freiheitseinschränkung mit dem Verbandsinteresse praktisch oder ideell kollidiert. Der ,mündige Bürger‘ wird von den Politikern verhätschelt, weil sie ihn nicht fürchten. Wenn sie Angst vor ihm hätten, würden sie, eben weil er mündig geworden ist, aufhören, ihn so zu nennen.“*
* Johannes Gross, Phönix in Asche, 176