Unter metaphysischen Gesichtspunkten betrachtet ist auch die Zerstörung eine, wenn auch irregeleitete Form der Schöpfung. Diese Kreativität der Negation, die von Freude genauso begleitet sein kann wie das Glück, eine Sache aufgebaut zu haben, vermag sich aufzuschaukeln zu einer Wut, die dem Schaffensrausch in nichts nachsteht und die erschöpft vom eigenen Tun befriedigt auf ihr Werk blicken kann, weil sowohl im Hervorbringen wie im Vernichten vor allem eines sichtbar werden soll: die Kräfte, die es bewirken. „Eher will er noch das Nichts wollen, als nicht wollen“*, schreibt Nietzsche über den Menschen, der sich noch in der Destruktion vor allem selber zu bestätigen sucht.
* Zur Genealogie der Moral, 3. Abhandlung, § 1