In Zeiten, da Menschen sich hierzulande noch spürbar erinnern konnten, was es bedeutet hatte, Hunger zu leiden, hieß die diktatorische Maxime der deftigen Küche: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Heute, da Unverträglichkeiten aller Art, von der Milchintoleranz bis zur Haselnussallergie den kulinarischen Alltag begleiten, gilt als heimliches Leitmotiv: Auf den Tisch kommt nur, was gegessen werden kann. Kochen ist zur Kunst des geschmacksteigernden Weglassens geworden.