Es ist die Fähigkeit, Partei zu ergreifen, die den Menschen über das Eigene hinausdenken lässt. Das Wir, das als gemeinschaftliches Subjekt sich immer wieder neu bilden muss, weil verbundene Interessen tendenziell nach konfliktreicher Auflösung streben, gewinnt seine Stabilität nicht zuletzt durch starke Gegnerschaft. Auch die anderen sind „Wir“, aber eben nicht so wie wir. Ich bin nicht nur Teil von irgendwas, einer Nation, einer Religion, einem Geschlecht, sondern nehme auch teil an diesem oder jenem, einer Protestbewegung, einer großen Idee, an einem Sportereignis. Und dann gibt es Zeiten, in denen man sich die Finger dadurch schmutzig macht, dass man glaubt, die Finger davon lassen zu können. In der Krise ist es keine Option, unparteiisch zu sein, selbst nicht für die, die überparteilich handeln müssen.