Aus der Welt der Zwischentöne

Kein Mensch sagt nur etwas, wenn er das Wort – und schon hört es auf mit der linguistischen Neutralität des Sagens – ergreift. Oder findet. Oder mit ihm ringt. Die Intention, die jedes Reden begleitet, formatiert es. So wird eine Bitte flehentlich und erhält eine Reaktion den Charakter der Erwiderung; das Ja klingt ironisch, die Stimme bei einem Vortrag verlegen. Vielleicht lässt sich nicht ein einziger Satz wirkungsvoll verstehen, wenn nicht zugleich die Zwischentöne vernommen werden. Selbst dort, wo reine Informationen (auch die schon eine relevante Auswahl) gegeben werden, hören wir den Anspruch mit, der jede Äußerung von Wert, selbst einer Lüge, stillschweigend begleitet: … und das ist wahr. Wie trainiert man eine künstliche Intelligenz, die das beherrscht?