Mitarbeitergespräch

Auch das Lob ist eine Form der Anerkennung. Und doch ist der Unterschied zwischen beiden fundamental. Wer lobt, zielt auf die Person; wer anerkennt, meint zuerst die Sache. Das Lob, so sehr es zu schmeicheln vermag, kommt von oben herab (und kennzeichnet den, der es schenkt, als urteilsfähig). Die Anerkennung würdigt die Leistung und über sie den, der sie erbracht hat. Anerkennung lässt sich monetär ausdrücken, Lob nicht. Sie macht frei, wohingegen das Loben verpflichtet.*

* Michael Köhlmeier sieht es umgekehrt: „Lob meint eine Sache, die ich gut gemacht habe; Anerkennung meint mein Wesen, mich ganz und gar, meine Existenz.“ – Wenn Ich Wir sage, 8 (Das scheint mir nicht dem Alltagsgebrauch der Sprache zu entsprechen, eher dem philosophischen.)