Rechthaber

Immer war es ein sicheres Indiz, dass er wieder mal nur Recht behalten wollte, ohne im Recht zu sein, wenn er seine Sache maßlos übertrieb. Als traute er seinen Gründen nicht mehr, verließ er sich fortan nur noch auf das plumpe Rednergeschick, ja er verfiel in eine größere Lautstärke als sonst. Von diesem Dröhnen seines Silbenschwalls getragen suchte er, was er erwiesenermaßen hasste, bei sich und bei anderen: unbedingt das letzte Wort haben zu müssen. Es sind diese Auffälligkeiten, die der Sprache das Substantiv „Rechthaber“ beschert haben. Rechthaberisch ist, bei dem zwar offenbleibt, ob er Recht hat, aber bei dem nie fraglich ist, um was es ihm geht: um sich und das, was er für richtig hält.