Vergeben, nicht vergessen

Die Differenz zwischen Vergeben und Vergessen markiert nicht nur die Unfähigkeit des Opfers, erlittenes Unrecht, trotz einer Geste der Verzeihung, nicht selten schmerzhaft erinnern zu müssen. Sondern sie respektiert indirekt auch die Identität des Täters. Gäbe es diesen Unterschied nicht, verlöre er mit dem Erlass der Schuld auch Passagen seiner Geschichte. Nur eine Vergebung, die sich nicht künstlich zwingt zu vergessen, nimmt ernst, was geschehen ist.