Wenn die Finger fliegen

Die Pianistin, engelgleich in Glitzergold gekleidet, lässt die Finger über die Tastatur fliegen. Ein anspruchsvolles Stück, von Prokofjew vor hundert Jahren komponiert, verlangt höchste Konzentration. Hitzig, gelegentlich gehetzt laufen die Bewegungen über das Manual, ein virtuoser Vortrag. Es ist kein Fehler zu hören, ein perfekt eingespieltes Orchester begleitet die präzise gesetzten Tonfolgen; da hakt nichts. Aber es bleibt auch nichts hängen. Anders als das Hirn ist das Herz kein Organ für das Vollkommene.