Daniel Barenboim erzählt, dass er von Mozart gelernt habe, dass man in der Welt nicht alles so wahnsinnig ernstnehmen solle.* Es habe jede Situation, auch die hässlichste, eine leichte Seite. Diese Einstellung zum Leben spiegele sich wider in der Musik des Wiener Komponisten, in der unmittelbar deutlich ist, was seine Zeit braucht und was keinerlei Aufschub duldet. Der Hörer so mancher Symphonie fühlt sich erinnert an schnelle Passagen, die vor allem deren Interpreten herausfordern: der eine spielt sie hastig und verschleift die Töne, beim anderen klingt das Stück brillant und klar. Eine Sache leicht zu nehmen, bedeutete also gerade nicht, sie schludrig zu erledigen, sondern an ihrem Tempo die Ernsthaftigkeit der eigenen Virtuosität zu erproben.
* Vgl. Daniel Barenboim, Klang ist Leben. Die Macht der Musik, 145