Das Staunen und Erschrecken über die Geschwindigkeit, mit der selbstlernende Systeme sich im Alttag festsetzen, verwandelt die Frage, ob und wann künstliche Intelligenz Menschen substituieren, in die Gewissheit, dass sie längst erfolgreich ihr Werk vollzieht. Was sollte eine Maschine auch sonst tun, als im Maße ihrer Perfektionierung abzuleiten, es sei der nicht mehr nötig, dem sie ihre Existenz „verdankt“. Offen ist allenfalls, wie rücksichtsvoll sie dabei vorgeht. Es ist nicht auszuschließen, dass die technische Vervollkommnung (um die moralische Kategorie „Rücksicht“ zu übersetzen in funktionale Fähigkeiten) am Ende dafür sorgt, dass der Moment, da die Maschine des Menschen nicht mehr bedarf, der noch meinte, die Maschine zu brauchen, überhaupt nicht erkennbar ist. Diese Apokalypse ist nichts, was sich erfahren lässt, sobald der Unterschied zwischen künstlich und natürlich gefallen ist.