Schlussverkauf, so hieß der Sale ehedem, um die Besitzlust durch erzeugte Zeitknappheit bis zum Verkaufsschluss zu steigern. Für viele ist die letzte Chance die erste, die sie ergreifen, weil in ihr sich das Gefühl des günstigen Augenblicks unmittelbar verdichtet: jetzt oder nie. Verschleiert ist stets, dass der Erwerbsgunst ein Veräußerungszwang entspricht; die neue Kollektion beansprucht Platz. Und dass die besten Sachen in den üblichen Konfektionsgrößen oft längst nicht mehr zu haben sind. Sale ist die Kunst, den Restposten als ein begehrtes Einzelstück zu deklarieren. In ihm wird die Komplexität der Seele auf das schlichteste Muster von Reiz und Reaktion reduziert.