Wort und Gewalt

Nicht garantiert ist, wie von Konflikttheoretikern verheißen, dass Sprache und Gewalt einander so ersetzen, dass der Schrecken durch Kommunikation stets verhindert werden könnte (auch wenn er es allzu oft faktisch nicht wurde), weil das Reden die Herrschaftsgelüste eindämmt. Man kann über den Krieg auch so lange sprechen, dass er unvermeidlich zu sein scheint, nicht weil er unbedacht beschworen wird, sondern weil sich im Erörtern seiner Möglichkeit abzeichnet, dass Worte nicht die erwünschte Wirkung entfalten, im Gegenteil zu viel von ihrer eigenen Schwäche zeigen. Die Ohnmacht des Dialogs ist, dass er einen Effekt nie unmittelbar herbeiführt.