Anders als der Angestellte, dessen Ausscheiden aus dem Arbeitsleben angewiesen wird mit dem Erreichen der Altersgrenze, muss der Freiberufler und Selbstständige sich fragen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen sei, sich zu verabschieden vom beruflichen Umfeld. Mit dem Nachlassen der Kräfte, und welcher denn: der körperlichen, der geistigen? Aber woran wäre das ablesbar? Auf dem Höhepunkt des eigenen Erfolgs? Doch wie ist der bestimmbar? Aus Unlust? Das Ende zu definieren ist willkürlich, aber nicht beliebig. Heimlich träumt der Ungebundene vom idealen Abschied in dem Augenblick, da das Bedauern der anderen am größten wäre über seinen Weggang. Allerdings wäre das auch wieder nicht passend, weil er diese leise Trübsal der Kollegen oder Kunden dann gar nicht genießen könnte. Wäre sie überhaupt echt? In Wahrheit haben schon viele Gute sich aus ihrer Profession zurückgezogen – und keiner hat es gemerkt, geschweige denn beklagt.